148. Jungfernsee bis Brandenburg

 Guten Morgen vom Jungfernsee....

Gestern Abend gabs hier noch ein Event. In stockdunkler Nacht legte eine "Eventgarage" an, senkrecht zum Anleger. Na gut, denk ich mir, wollen se paar Leute aussteigen lassen. NEIN, DAS wollte man nicht! Scheints gabs genug Bier auf der Garage und das muss ja irgendwann mal wohin!! Alle gingen von Bord, um das Bier weg zu bringen... Cheffes Angebot, ihnen mit der extrem hellen Ledlenser zu leuchten, wollten sie allerdings nicht annehmen. Sehr erleichtert fahren se dann wieder davon...

Der Morgen ist herrlich hier...das Flusskreuzfahrtschiff VICTOR HUGO legt schon mal ab...

Wir liegen noch fest...

...aber nicht mehr lange, 8.30  Uhr legen wir ab.

Wir nehmen heute diese Richtung....nicht durch das Potsdamer Gewurle am Sonntag.

Ich mag so ne ruhige friedliche Kanalfahrt....noch gar nix los hier!

Nur Angler hats haufenweise. Wie aufgefädelt hocken sie alle 10 Meter am Ufer.

Und DA, plötzlich ein Geräusch!! Ein Bollern geht durchs Schiff, Gas raus, das Bollern beruhigt sich wieder. Prima, kann ich weiter die Aussicht geniessen....

Eisvögel segeln vor unserem Bug von einer Uferseite zur Anderen. Foto krieg ich leider nicht hin, fürs Video bin ich zu spät! Chance vertan! Herrliche Stimmung wieder mal, wenn nur das blöde Geräusch nicht wäre - es ist nicht so heftig wie zuerst, aber immer mal wieder da...

Brändlinger Bett....volle Besetzung!

Fähre Ketzin - hat grade angelegt, wir können durchhuschen.

Einfahrt Ketzin - da fahren wir vorbei

Vielleicht darf man da auch nicht rein, die Einfahrt ist streng bewacht!

Langsam nähern wir uns der Vorstadtschleuse Brandenburg, immer häufiger "bollert" es. Cheffe meint, es könnte was sein mit der Antriebswelle, der homokinetischen Kupplung oder mit dem Getriebe. Vor der Schleuse haben wir Zeit zum überlegen, was wir tun sollen. Der Wartebereich ist schon voll belegt, wir dürfen ins Päckchen liegen und können uns beraten.

Jeden Tag mit ungutem Gefühl weiter zu fahren? Ein Unding! Weitet sich ein möglicher Schaden aus und es fällt irgendwas aus, dann wären wir womöglich irgendwo, wo kein Kran wäre und keine Transportmöglichkeit. Oder wir sind Gezeitenstrom ausgesetzt und möglicherweise manövrierunfähig. Auf gar keinen Fall können wir so bis nach Holland fahren, da sind wir uns sehr einig!

Jetzt ist noch Gelegenheit umzukehren, bis Werder zu fahren, da gibts nen Kran und es liegt direkt an der Autobahn.

Wir schleusen jetzt noch, fahren zum geplanten Liegeplatz in Brandenburg am Slawendorf - EIN Plätzchen is noch frei!

Cheffe eruiert alle Kontaktdaten, die er braucht um die Chose zu regeln und ab morgen läuft dann die neue Planung.

Immerhin, wir hatten 3 wunderbare Fahrtage mit allerbestem Wetter und jetzt ein schönes Plätzchen!!

In dieser speziellen Lage hilft nur noch viel Schlagsahne und Prosecco!!

Trotzdem sind wir guter Dinge - hilft ja nix!

Das schöne Plätzchen....

Am schönen Plätzchen will vor uns noch ein ganz kleines Böötchen anlegen, das passt da grade mal so rein. Cheffe und ich helfen, ohne Hilfe keine Chance und für uns und Vordermann wär's bestimmt nicht gut ausgegangen. Die Böötlebesatzung ist überglücklich und dankbar, der Kapitän springt vom Schiff und ruft: "Ach, wenn jetzt nicht Corona wäre, dann würd ich euch erst mal dick drücken!!"

Abends geh ich noch ein kleines Stückerl spazieren...

Mitgebracht hab ich vom Spaziergang paar Fotos und nen Wespenstich. Das Luder hat mich einfach beim Fotografieren abgestochen!

Jetzt gibts noch frisch gebackenes Brot und Rotwein - kein Alkohol is ja auch keine Lösung gell!?

Fakten des Tages:

- 1 Schleuse

- 49 gefahrenen Kilometer

- 1,20 Meter Höhenunterschied bergab überwunden

- 3,9 Motorstunden

Logbucheintrag des Tages vom Captain:

Fazit des Tages:

- Alles Schlechte hat auch was Gutes!

- Wir fahren nicht in den Corona Hotspot Noord-Holland

- brauchen ergo keinen Test und keine Quarantäne

- und DAS bedeutet - wir können Matthias, Kristina und unser Enkelkind Melanie doch besuchen!!!!

Alles frei nach dem Motto....

Wenn der Mensch mal schaut zurück,

war sein Pech ganz oft sein Glück!.......Wespenstiche ausgenommen!